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Die Kläranlage – mechanische, biologische und chemische Reinigung

In der Vergangenheit wurde mit laufenden Investitionen dafür gesorgt, den Abwasserverband mit seiner Infrastruktur, auf einem hohen technischen Niveau zu halten. Heute gilt es, den sich laufend verändernden Anforderungen zu stellen und die Anlage dafür entsprechend auszubauen und zu modernisieren.

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    Zulaufhebewerk

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    Rechengebäude

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    Sand- und Fettfang

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    Vorklärbecken

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    Selektor

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    Belebungsbecken Denitrifikation

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    Belebungsbecken Nitrifikation

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    Nachklärbecken 1 und 2

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    Rücklaufschlamm- pumpwerk

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    Regenüberlaufbecken

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    Gebläsestation

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    Betriebsgebäude

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    Vor-, Nacheindecker

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    Faulturm

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    Schlammentwässerung

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    Schlammlager

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    Gasspeicher

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    Gasmessraum

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    Trübwasser- und Schwimmschlamm- speicher

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    Blockheizkraftwerk

  • Zulaufhebewerk

  • Rechengebäude

  • Sand- und Fettfang

  • Vorklärbecken

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  • Trübwasser- und Schwimmschlamm- speicher

  • Blockheizkraftwerk

Zulaufhebewerk

Zur Weiterbeförderung des Abwassers dienen eine Reihe von Schneckenpumpen. Diese uralte Erfindung, die dem Griechen Archimedes zugeschrieben wird, arbeitet hier in hochmoderner und elektrisierter Form. Das schraubenförmige Innere der Schneckenpumpe ist ideal geeignet, um das Gemenge aus Wasser, Abfällen und Schlamm zu transportieren. Es werden hier Wassermengen von bis zu 1270 Liter pro Sekunde verarbeitet und auf eine Höhe von über sechs Metern emporgepumpt.

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Rechengebäude

Die mechanische Reinigung des Abwassers beginnt hier. Alle Gegenstände, die größer als 4 mm sind, werden aus dem Wasser entfernt. Dazu dienen zwei Rechen, die sich stetig durch das Wasser bewegen. Der dadurch gesammelte Müll (Hygieneartikel u. ä.) wird im nächsten Schritt gereinigt und entwässert. Die organischen Stoffe werden rückgewonnen und die Rechengutmenge wird um mind. 75 % reduziert und entsorgt.

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Sand- und Fettfang

Die mechanische Reinigung des Abwassers geht weiter. Im ersten Becken werden mineralische Feststoffe (Sand, Straßenabrieb) getrennt und von der biologischen Reinigungsstufe ferngehalten. Der Sand wird in Zyklen abgesaugt, gereinigt und entsorgt. Durch stetige Lufteinblasung werden gleichzeitig Leichtflüssigkeiten und Fette flotiert und abgetrennt. Öle und Fette schwimmen auf dem Wasser und können ganz einfach abgeschöpft werden. Diese werden später noch im sogenannten „Faulturm“ benötigt.

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Vorklärbecken

Was ins nächste Becken – das Vorklärbecken – weitergeleitet wird, besteht hauptsächlich aus Wasser und Schlamm. Der „Schlamm“ bezeichnet hier organische und anorganische Anteile des Abwassers, der sich durch Herabsetzen der Fließgeschwindigkeit vom Wasser am Beckenboden absetzt. Schwimmfähige Teilchen sammeln sich an der Wasseroberfläche und können ganz einfach aus dem Wasser entfernt werden. Die mechanische Reinigung ist hiermit abgeschlossen.

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Selektor

Im Selektor wird das frische Abwasser, welches vom Vorklärbecken kommt, mit dem Rücklaufschlamm aus den Nachklärbecken vermischt. Der Selektor wird belüftet betrieben.
Im Klärwerk findet tatsächlich auch eine chemische Reinigung statt. Phosphor-Verbindungen dürfen nicht im Abwasser verbleiben. Sie fördern das Pflanzenwachstum, und zwar auch da, wo man es gar nicht brauchen kann (z.B. in stehenden oder fließenden Süßwässern). Dort können sie etwa ein massives Algenwachstum verursachen. Die Phosphate werden also chemisch mit Eisen- und Aluminiumsalzen aus dem Wasser gelöst und „verfestigt“, sodass diese im Schlamm verbleiben. Man nennt das auch „Fällung“. Die Zugabe der Fällmittel erfolgt im Bereich des Selektors.

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Belebungsbecken Denitrifikation

Was nun passiert, heißt „biologische Reinigung“, und tatsächlich fängt der Schlamm hier ganz buchstäblich an zu leben. Eine Unzahl an Mikroorganismen beginnen nun, sich an dem Schlamm zu laben und das Wasser so nach und nach zu reinigen. Für die Denitrifikation ist eine Gruppe von anaeroben Bakterien verantwortlich. Diese Bakterien, denen Sauerstoff zum Wachstum fehlt, gewinnen ihre Energie durch den Abbau von Nitrat (Nitratatmung) zu gasförmigen Stickstoff, der in die Luft übergeht.

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Belebungsbecken Nitrifikation

Da die Mikroorganismen sehr luftige Verhältnisse brauchen, um arbeiten zu können, wird in diesen sogenannten „Belebungsbecken“ ständig umgerührt und Sauerstoff zugeführt. Es kann daher ganz schön blubbern, was den Eindruck des geschäftigen Treibens noch verstärkt. Dort werden organische Kohlenstoffverbindungen zu Kohlendioxid und Wasser oxidiert und das fischgiftige Ammonium in Nitrat umgewandelt.

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Nachklärbecken 1 und 2

Der Belebtschlamm, der zu einem Gutteil aus den sogenannten Mikroorganismen besteht, kann nun im Nachklärbecken vom gereinigten Wasser getrennt werden. Das Wasser wird zuletzt noch durch eine Messstation geleitet, wo außer der Wassermenge auch der Gehalt an verschiedenen Inhaltsstoffen gemessen wird. Anschließend wird es so, wie es ist direkt in den Inn geleitet. Der übrig gebliebene Schlamm, der in seinem jetzigen Zustand „Rohschlamm“ heißt, hat innerhalb des Klärwerks noch einen langen Weg vor sich. Ein Teil des lebhaften Schlammgemenges wird dann wieder ins Belebungsbecken geleitet. Dort bleibt der Anteil an nützlichen Mikroorganismen im Wasser konstant hoch.

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Rücklaufschlamm- pumpwerk

Der Belebtschlamm, der sich in den Nachklärbecken am Bodenbecken absetzt (Sedimentation), wird über Rücklaufschlammschnecken in die Biologie beim Selektor zurück gepumpt, sodass dort immer eine entsprechend hohe Organismendichte gesichert ist. Dort wird auch der tägliche Zuwachs an Biomasse als Überschussschlamm abgezogen.
 

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Regenüberlaufbecken

In einem Klärwerk fällt nicht immer gleich viel Wasser zur Klärung an. Zu bestimmten Zeiten wird mehr Abwasser produziert – vor allem wenn es regnet, nimmt das Wasservolumen im Kanalnetz enorm zu. Hier fallen große Mengen an Mischwasser (Schmutz- und Regenwasser) an, die das Klärwerk normalerweise überlasten würden. Im Regenüberlaufbecken kann dieses Wasser zwischengespeichert werden. Die Abwässer werden nach mechanischer Reinigung, d. h. nach Abscheidung der absetzbaren Stoffe, in den Inn geleitet. Nach dem Regenereignis wird der Beckeninhalt in die Vorklärung gepumpt.

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Gebläsestation

In der Gebläsestation befinden sich 3 energieintensive Luftkompressoren. Diese „blasen“ das notwendige Luft-Sauerstoffgemenge in die Biologie (Nitrifikationsbecken und Selektor) ein. Neben den Kompressoren befinden sich dort auch noch die Dosieranlage für die Fällmittel und die Abzugspumpen für den Überschussschlamm.
 

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Betriebsgebäude

Im Betriebsgebäude befinden sich neben den erforderlichen Verwaltungs-, Sanitärräume für Mitarbeiter, Werkstatt auch die Leitstelle und das betriebseigene Labor. Von der Leitstelle, dem „Prozessleitsystem“, wird die gesamte Kläranlage gesteuert und überwacht. Dort erfolgt auch die komplette Protokollierung der Anlagenzustände (Betriebs-, Stör- und Alarmmeldungen) und Messgrößen. Zur Qualitätssicherung werden im Labor täglich Analysen aus der Abwasserreinigung und der Schlammbehandlung nach den gesetzlichen Vorgaben durchgeführt.

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Vor-, Nacheindecker

In den Voreindicker gelangt der „Primärschlamm“, das ist jener Schlamm, der aus dem Fettfangbecken (Öle und Fette) und dem Vorklärbecken gewonnen wird. Dort wird der Schlamm „eingedickt“. D. h. der Schlamm wird vom Wasser getrennt. Das Wasser fließt in den Kreislauf der Abwasserreinigung zurück und der eingedickte Schlamm gelangt über den Mischbehälter in den Faulturm.

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Faulturm

Die bei der Abwasserreinigung anfallenden Schlämme – Primärschlamm aus der mechanischen Reinigung und Überschussschlamm aus der biologischen Reinigung – werden im sogenannten Mischbehälter zu „Rohschlamm“ vermischt. Dieser wird dann in den Faulturm gepumpt. Dort kommen wieder Mikroorganismen ins Spiel. Da es diese gerne warm haben, muss dieser ordentlich auf ca. 36°C beheizt werden. In dem sauerstoffarmen Milieu beginnen die Mikroorganismen zu arbeiten. Dabei entsteht Methangas „Klärgas“, das wiederum als Energiequelle auf der Kläranlage genutzt wird.

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Schlammentwässerung

Der ausgefaulte und stabilisierte Schlamm aus dem Faulturm hat immer noch einen hohen Wasseranteil. In einer Zentrifuge wird maschinell ein Großteil des Wassers vom Schlamm getrennt, sodass der Klärschlamm eine Trockensubstanzgehalt zwischen 32 und 37 % aufweist. Dabei werden Flockungsmittel zugegeben, das dabei helfen, das reine Wasser von seinen schlammigen Bestandteilen zu lösen. Auch der Überschussschlamm, bevor er in den Faulturm gelangt, muss zuvor über eine „MÜSE“ – Mechanische Überschuss-Schlamm-Entwässerung – gepumpt werden.

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Schlammlager

Der täglich anfallende entwässerte Klärschlamm wird im Schlammlager zwischen deponiert. Anschließend wird dieser regelmäßig einer Entsorgung zugeführt.

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Gasspeicher

Das im Faulturm gewonnene Klärgas wird, bevor es einer energetischen Nutzung zugeführt wird, im Gasspeicher zwischengepuffert, mit dem Vorteil, dass auch Energie bei Stromausfällen zur Verfügung steht.

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Gasmessraum

Im Gasmessraum erfolgen neben Messungen am Faulgas auch die Abscheidung von Kondenswasser aus dem Klärgas und wird anschließend im Gasspeicher als Trockengas zwischengespeichert. Sollte trotzdem zu viel Gas produziert als verbraucht werden, kann dieses im Notfall an der Gasfackel abgebrannt werden.

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Trübwasser- und Schwimmschlamm- speicher

Im Trübwasser- bzw. Schwimmschlammspeicher werden jene Wässer zwischengespeichert, welche in der Abwasserreinigung durch Abtrennung von Schlämmen und Wasser (z.B. Schlammentwässerung) anfallen. Anschließend werden diese in Abwasserreinigungslinie zurückgepumpt.

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Blockheizkraftwerk

Mit dem aus der Schlammfaulung gewonnenen Klärgas wird diese Energieform in Wärme und Strom umgewandelt. Das erfolgt über einen Gas-Verbrennungsmotor. Mit der frei geworden Energie wird ein Stromgenerator betrieben. Der selbst erzeugte Strom wird für den Eigenverbrauch genutzt. Bei Stromausfällen aus dem öffentlichen Stromnetz kann sich die Kläranlage selber mit Strom versorgen. Zeitgemäß wird auf den Dachflächen über Photovoltaikanlagen ebenfalls Strom produziert. Die Abwärme, welche beim Betrieb des Verbrennungsmotors entsteht, wird für die Beheizung des Faulturms und des Betriebsgebäudes genutzt.

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Grafik

Funktionsbeschreibung